Kenzo Tange und Kengo Kuma sind die Architekten hinter den symbolträchtigen Sportanlagen der Olympischen Spiele in Tokio 1964 und 2020 (verschoben auf 2021): das Yoyogi-Nationalgymnasium und das Nationalstadion. Im Vorfeld der Olympischen Spiele in Frankreich hebt die Ausstellung im MCJP in Paris die Bedeutung dieser Werke in der Karriere dieser beiden großen Architekten hervor. *
Sie zeigt ihren Einfluss auf die zeitgenössische japanische Architektur, ihre Faszination für die kaiserliche Villa in Katsura und ihre Verbindungen zu Frankreich.
Die Olympischen Spiele im Fokus
Die Olympischen Spiele in Tokio fanden bereits zweimal statt: 1964, in der Zeit des starken Wirtschaftswachstums in Japan, und 2021, mit einem stärkeren Fokus auf die Umwelt. Bei diesen Veranstaltungen wurden bemerkenswerte Sportinfrastrukturen gebaut. Das von Kenzo Tange (1913-2005) entworfene Yoyogi-Gymnasium war eine Wettkampfstätte für beide Olympiaden und wurde 2021 zu Japans bedeutendem Kulturgut erklärt.
Auch das Nationalstadion von Kengo Kuma (geb. 1954) war Austragungsort vieler Wettkämpfe der Olympischen Spiele 2020 sowie der Eröffnungs- und Abschlussfeier und repräsentierte das Tokio des 21.
Architektur zwischen Design und Materialien
Im Zentrum der Ausstellung steht ein drei Meter großes Modell der Umgebung des Meiji-Schreins, das die Stadtteile Shibuya und Aoyama im Maßstab 1:1000 darstellt, in denen sich die beiden olympischen Stätten befinden. Die Besucher können diese Stätten anhand von vier Dimensionen vergleichen: Linie, Vordach, Landschaft und Bogen. Schwarz-Weiß-Fotografien von Yasuhiro Ishimoto und Mikiya Takimoto bieten Schlüssel zu diesem Vergleich.
In einem anderen Abschnitt werden Tanges 1953 errichtetes Privathaus und Kumas Great (Bamboo) Wall (2002) mit der kaiserlichen Villa Katsura (Kyoto, 17. Jahrhundert) verglichen, die von Yasuhiro Ishimoto fotografiert wurde. Die Villa Katsura, die von Bruno Taut und Walter Gropius bewundert wurde, inspirierte Tange und Kuma zu ihren Entwürfen. Die Besucher können die unterschiedlichen Ansätze der beiden Architekten kennen lernen: Tanges Geometrie und Kumas Einsatz von Materialien.
Schließlich untersucht die Ausstellung ihre Beziehung zu Frankreich, ihre Sicht auf die moderne französische Architektur und ihre Projekte im Hexagon. Der Austausch zwischen Kenzo Tange und Le Corbusier wird anhand von Briefen, Fotografien und Möbeln veranschaulicht, die von ihrer Beziehung zeugen. Kengo Kumas Projekte in Frankreich, wie das Albert-Kahn-Museum und der Bahnhof Saint-Denis Pleyel, der dem Austragungsort der Olympischen Spiele in Paris am nächsten liegt, werden ebenfalls anhand von Modellen und computergenerierten Bildern vorgestellt.
Praktische Informationen
Von Donnerstag, dem 2. Mai bis Samstag, dem 29. Juni 2024
Freier Eintritt
Reservierung empfohlen
Ausstellungsraum (Ebene 2)
Dienstag-Samstag 11.00-19.00 Uhr
An Feiertagen geschlossen



